Bergen-Enkheim, 25. September 2023 – Anlässlich der Stolpersteinverlegung für Emilie Duering, geboren am 18. Juli 1902, fanden sich am gestrigen Tag Schüler*innen der Oberstufe der Schule am Ried in der Marktstraße 10 ein. In einer bewegenden Zeremonie erinnerten sie an das tragische Schicksal von Emilie Duering, indem sie die Biografie der Opfer des Nationalsozialismus vorlasen.
Emilie Duering wurde im Januar 1942 in die Universitäts-Nervenklinik Frankfurt eingewiesen, wo sie drei Monate verblieb. Am 14. April 1942 erfolgte ihre Verlegung in die Landesheilanstalt Eichberg, einem Ort nationalsozialistischer Massenverbrechen an Menschen mit Behinderung. Rund 3.000 Menschen fielen dem NS-„Euthanasie“-Programm auf dem Eichberg zum Opfer.
Nach ihrem Aufenthalt in Eichberg wurde Emilie Duering am 13. Oktober 1943 in die Landesheil- und Pflegeanstalt Weilmünster verlegt, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen leben musste. Sie verstarb am 14. Mai 1944 in Weilmünster an „Enteritis“. Die schlechten Lebensbedingungen, darunter Mangelernährung und massive Überbelegung, führten zu einer erschreckend hohen Sterblichkeitsrate von bis zu 50 Prozent jährlich.
Das Stolpersteinprojekt gedenkt den Opfern des NS-Regimes und ihren Leidenswegen. Die engagierten Schüler*innen der Schule am Ried beteiligten sich aktiv an diesem wichtigen Projekt und zierten den Stolperstein abschließend mit Rosen, um Emilie Duering und allen Opfern ein würdiges Gedenken zu setzen.
Sara Karacagün, Q3 – Leistungskurs Geschichte