Didaktischer Rahmen Intensivklasse
Die mit der Intensivklasse betrauten Lehrkräfte der Schule am Ried haben im Februar 2016 sich folgenden „didaktischen Rahmen“ als Arbeitsgrundlage für die Intensivklassen gegeben. Es ist angestrebt, in den kommenden Monaten ein „Intensivklassen-Konzept“ in Schulprogramm zu verankern:
Migration und Flucht sind zu einer nationalen/kontinentalen Aufgabe geworden, zu deren Bewältigung wir beitragen: In der Intensivklasse an der Schule am Ried bereiten sich die Schüler/innen auf Alltag, Schule, Arbeitswelt und Studium in Deutschland vor. Der Unterricht ist handlungs- und inhaltsorientiert. Da die Intensivklasse bei uns ihren Platz in der Sekundarstufe I hat, ist ein wichtiger Aspekt der Übergang von der kindlichen Sprache der Nähe hin zu den komplexen sprachlichen und kulturellen Anforderungen der Wissensgesellschaft. Parallel zu der Intensivklasse besuchen Schüler/innen schon in einzelnen Fächern den Regelunterricht – je besser ihr Deutsch/Englisch, umso mehr Beteiligung dort. Für die individuelle und schrittweise Integration kommen alle drei Schulformen der Gesamtschule in Frage. Nach einem Jahr sollten alle Schüler/innen im Regelunterricht angekommen sein.
Wir bieten den Schüler/innen offenere Aktivitäten zum Deutscherwerb, etwa Spiele und Projekte in Zusammenarbeit mit den an unserer Schule tätigen Sozialpädagoginnen der Jugendhilfe (z.B. das Projekt „Mädchen schreinern in den Herbstferien“) und mit der Schulbibliothekarin (z.B. Vorlesen von Adventsgeschichten), sowie gezielte Maßnahmen zum Erlernen des Deutschen anhand des Lehrwerks „Das neue Deutschmobil“ vom Klett-Verlag, das Kinder und Jugendliche ohne Vorkenntnisse in drei Bänden nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen zum Niveau B1 führen soll. Außerdem werden außerschulische Lernorte aufgesucht, wie zum Beispiel der Weihnachtsmarkt, die Eissporthalle und verschiedene Museen. Damit die Schüler/innen sich das Deutsche ökonomisch und individuell aneignen, wird ihre Vorerfahrung mit anderen Sprachen und Kulturen genutzt; so steht das Englische immer in enger Verbindung mit dem Deutschen. Im Rahmen des deutschsprachigen Fachunterrichts haben die Schüler/innen zur Zeit Mathematik und Musik.
In Ermangelung einer konkreten Vorgabe bauen unsere Schüler/innen nach dem von der Kultusministerkonferenz angenommenen „Rahmenplan Deutsch als Fremdsprache“, der Grundlage des Deutschunterrichts an den Deutschen Schulen im Ausland, Kompetenzen im zentralen Teilbereich der Kommunikation (Hören, Sprechen, Lesen, Schreiben) und in den weiteren Teilbereichen Verfügbarkeit sprachlicher Mittel (Aussprache, Orthografie, Wortschatz, Grammatik), Interkulturalität, Reflexion über Sprache(n) /Kommunikation und Sprachenlernen. Dies wird durch die Empfehlungen seitens des Staatlichen Schulamtes Frankfurt ergänzt. Die Bewertung der Schüler/innen-Leistungen ist kompetenzorientiert. In Deutsch/Englisch wird die Leistung im zentralen Teilbereich der Kommunikation und in den weiteren Teilbereichen, sofern die Befunde in diesen aussagekräftig sind, gemessen. Die Bewertung enthält Vorschläge im Hinblick auf die Integration in die Regelklassen.
R. Folke, 17.02.2016
Leiter der Intensivklassen