Interview zum 1. Platz bei Jugend Forscht

Ohne Dampf kein Mampf!

Im Rahmen des MINT-Angebotes der Schule am Ried hatten die Schüler auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit, am Jugend-Forscht-Wettbewerb teilzunehmen. Heute hatte ich die Gelegenheit, unsere diesjährigen Teilnehmer:innen (Rouven Malinovski, Lisa Meuten und Laurenz Aller, alle Q2) zu interviewen.

Zuerst einmal möchte ich wissen, was die drei Spannendes am 10.2. der Jury vorgestellt haben:

Lisa: Zuerst haben wir überlegt, in welchen Bereichen wir am besten Energie sparen können und haben festgestellt, dass beim Kochen sehr viel Energie verloren geht. Als nächstes haben wir eine Versuchsreihe dazu gestartet und Recherchen angestellt.

Rouven: Wir wollen also die Energie, die beim Kochen verloren geht wieder einfangen, um das Wasser weiter zu erhitzen.

Lisa: Dazu haben wir einen Topf genommen und diesen mit einer Aerogel Matte isoliert.

Laurenz: Später haben wir dann noch den Topf modifiziert, wir haben den Griff am Deckel abgenommen, das dient dazu, dass so mehr Dampf entweichen kann, der sonst an den Seiten des Deckels „rausquellen“ würde.Lisa: Und es diente für den Temperaturfühler. Wir haben außerdem herausgefunden, dass über den Dampf die meiste Energie abgegeben wird. Deswegen haben wir nach der Temperatur gesucht, bei der am wenigsten Wasser verdampft, das war ungefähr 93 C.

Rouven: Daran forschen wir im Moment auch noch, um zu schauen wie viel effizienter die niedrigere Temperatur in Verbindung mit der Längeren Kochzeit im Vergleich ist.

Lisa: Unsere Isolierung nützt beim Aufwärmen nicht, haben wir herausgefunden. Dafür braucht der Topf deutlich länger, um abzukühlen.

Wie lange forscht ihr schon an dem Projekt?

Laurenz: Ein gutes Dreivierteljahr

Zu welchem Fachbereich gehört es?

Lisa: Wir haben es bei Jugend forscht in die Kategorie Arbeitswelt und Grundlagenforschung eingeordnet.

Laurenz: Größtenteils ist es aber Physik.

Wie seid ihr dazu gekommen teilzunehmen?

Rouven: Wir möchten das MINT-Zertifikat erhalten. Unsere Schule ist Teil des MINT-EC-Netzwerkes, wodurch diese Möglichkeit bestehet. Das MINT-Zertifikat ist interessant für diejenigen, die später mal in den MINT-Bereich gehen möchten und kann bei Bewerbungen ein Türöffner sein.

Laurenz: Mir macht es einfach Spaß. Man kann aber auch mit Jugend forscht und einer anderen Bedingung ein Abitur Fach ersetzen.

Warum sollte man mit machen?

Lisa: man gewinnt wissenschaftliches Grundverständnis und hat die Möglichkeit wissenschaftlich zu arbeiten, z.B. mit Hypothesen oder eine Facharbeit zu schreiben.

Ist das nicht auch ein bisschen streberhaft? Wie kann man andere ermutigen?

Laurenz: Es ist ja eigentlich nichts anderes, als wenn man sich jetzt extrem für einen Sport interessiert. Wenn man für ein Ziel brennt, dann strebt man zwar danach, aber das macht einen nicht zum Streber im klassischen Sinn.

Lisa: Vor allem bei den MINT-Fächern ist Jugend forscht ein gutes Mittel seinen Interessen nachzugehen. Man hat zuhause nicht unbedingt ein Labor oder die Möglichkeiten, die man in der Schule eben hat.

Muss man gut in der Schule sein, um hier mitmachen zu können?

Rouven: Nein absolut nicht. Man muss Motivation haben und sich richtig reinhängen. Auch wenn man mal etwas nicht weiß ist das kein Problem, da kann man sich immer Hilfe holen.

Lisa: Man muss gute Ideen haben.

Laurenz: Es heißt natürlich nicht Lehrer forscht, sondern Jugend forscht, aber man bekommt immer Hilfe.

Welche Lehrkraft betreut euch? Welche Lehrkräfte sind noch für Jugend forscht zuständig?

Rouven: Herr Trömel ist unser Betreuer.

Laurenz: Generell alle MINT-Lehrer, aber speziell Herr Trömel und auch Herr Lazar.

Wie kann man Jugend forscht attraktiver machen?

Laurenz: Die Lehrkräfte müssten aktiv auf die Schüler und Schülerinnen zugehen, vor allem in den Haupt- und Realschulklassen.

Lisa: Schuldurchsagen sind eine gute Idee.

Laurenz: Im Unterricht könnte es mehr thematisiert werden. Z.B. könnte man eine Aufgabe aus dem vergangenen Wettbewerbsjahr rechnen.

Welche Alternativen zu Jugend forscht gibt es?

Rouven: Der VDI-Wettbewerb. Es gibt noch die ganzen MINT Olympiaden und generell dann noch einmal für alle Fachbereiche einzelne Wettbewerbe, z.B. auch Jugend Musiziert für eben Musik.

Wie waren eure Erfahrungen insgesamt?

Rouven: Es motiviert für die Schule, außerdem kann man kreativ sein.

Lisa: Wir haben gelernt, dass Planung sehr wichtig ist, weil diese sich auch auf die Zeit auswirkt.

Laurenz: Wir saßen teilweise bis 18:30 Uhr in der Schule, weil uns eben einfach die Zeit weggelaufen ist. Außerdem ist Absprache sehr wichtig. Wir hatten eine entspannte Atmosphäre, weil eben nicht das Gewinnen im Fokus stand, sondern das Interesse und der Spaß am Forschen.

Rouven: Aber keine Angst – grundsätzlich muss man nicht so lange in der Schule sitzen, das lag ausschließlich an unserer Planung.

Laurenz: Insgesamt hat es sich aber sehr gelohnt.

Vielen Dank für das Interview!

 

Von Elisa Schmalz