Jeder Name zählt – Schule am Ried nimmt an historischem Projekt zur Erinnerung an die Nazi-Verbrechen teil

Am 27. Januar 2020 jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 75. Mal. Auschwitz – ein Ort und ein Name, der als Mahnmal an die unfassbaren Verbrechen der NS-Diktatur erinnert. Ein Dreiviertel Jahrhundert nach Ende des 2. Weltkrieges können nur noch wenige Zeitzeugen von den grausamen Erlebnissen berichten. Um so wichtiger ist es, die Erinnerung an diese schrecklichen Taten aufrecht zu erhalten. Im Rahmen des Geschichtsunterrichts nahmen Schülerinnen und Schüler der Schule am Ried (Klasse G10d/Q1) am Projekt „Jeder Name zählt“ teil.

Unter Leitung der Arolsen Archives (weltweit umfangreichstes Archiv zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus) startete am 27.01.20 das sog. Crowdsourcing Projekt zur Digitalisierung von Schriftquellen. Hundertausende Namen auf NS-Deportationslisten sind noch nicht online archiviert. In einem der PC-Räume der Schule am Ried wurde im Rahmen des Projekttages den ganzen Vormittag mitgeholfen, Namen von Originalquellen online zu indizieren, d.h. in eine digitale Plattform zu übertragen. Dabei arbeiteten die Schülerinnen und Schüler u.a. mit Auschwitztransportlisten sowie Quellen rund um Deportationen aus dem Rhein-Main Gebiet. „Es macht einen schon betroffen, wenn man Straßen aus Frankfurt oder gar den Geburtsort „Bergen“ in den Originaldokumenten erkennt“,erklärt eine Schülerin. Neben dem Beitrag zur historischen Arbeit, ging es in dem Projekt auch darum, an die schrecklichen Verbrechen zu erinnern und den Opfern zu gedenken, indem man half, ihre Namen zu digitalisieren. In diesem Zusammenhang schrieben die Schülerinnen und Schüler Postkarten an Frankfurter Adressen, die als letzte Anschriften von Deportierten in den akribisch geführten Deportationslisten auftauchen. Sie wollen damit die heutigen Bewohner an das Schicksal vieler Frankfurter Jüdinnen und Juden erinnern. Herr Wolf, der im Rahmen des Geschichtsunterrichts das Projekt mit der Klasse G10d durchführte betont die besondere Bedeutung solcher Initiativen zum Gedenken der NS-Opfer: „Im Geschichtsunterricht, v.a. in der Sekundarstufe II geht es neben der Auseinandersetzung mit historischen Fakten, im Hinblick auf die NS-Verbrechen auch darum, eine Haltung zu entwickeln. Eine Haltung, die Vergessen verbietet, die Diskriminierung und Ausgrenzung jeder Art, auch in unserer Zeit verurteilt.“