Wissenschaftstag in der Schule am Ried

Foto:  v.l.: M.Glaser, C.Hinkel, Prof.Dr.Naumer, R.Gläsel, PD Dr.med. M.Stürmer, PD Dr.J.Schaffner-Bielich, E.Abt, Dr.H.Bosse
Foto: v.l.: M.Glaser, C.Hinkel, Prof.Dr.Naumer, R.Gläsel, PD Dr.med. M.Stürmer, PD Dr.J.Schaffner-Bielich, E.Abt, Dr.H.Bosse

„Die Wissenschaft vom Glück“, „Neutronensterne und Quarks“, „Das „Chinesische Postbotenproblem““, „Neues von HIV“ – unter diesen Überschriften wurden Schülerinnen und Schüler des diesjährigen und des kommenden Abiturjahrgangs mit aktuellen Forschungen der positiven Psychologie, der Physik, der Mathematik und der Virologie bekannt gemacht. Wissenschaftler der Goethe-Universität waren zu Gast in der Schule und stellten ihre Forschungsgebiete vor. Auch der jeweilige Werdegang des Vortragenden – wie hat er sein Fach gefunden, welches Interesse treibt ihn – war ein Thema.

So stellte Prof. Dr. Marcus Naumer die Glücksforschung als Teilgebiet der positiven Psychologie vor, die im Gegensatz zur klinischen Psychologie, die nach Wegen sucht, psychische Leiden zu mindern, danach fragt, was Menschen stark macht, welche Voraussetzungen für ein gelingendes, zufriedenstellendes Leben bedeutsam sind. Er machte seinem Publikum Forschungsfragen und Methoden anschaulich und so mancher Tipp für das eigene Leben wurde gleich mitgeliefert.

PD Dr. Martin Stürmer vom Institut für Medizinische Virologie referierte über das HIV-Virus, den Stand der Forschung, Therapieansätze und Probleme der Impfstoffgewinnung. Ihm gelang es, dieses komplizierte Thema so darzustellen, dass auch Zuhörer, die nicht eine Leistungskurs in Chemie oder Biologie besuchen, eine Vorstellung von der Komplexität der Materie bekamen.

Der Astrophysiker PD Dr. Jürgen Schaffner-Bielich gewährte faszinierende Einblicke in die Grundlagenforschung der theoretischen Physik. Anschauliche Grafiken, Animationen, Fotos und sogar Tonbeispiele von Pulsaren machten deutlich, dass theoretische Physik sehr spannend sein kann.

Dr. Hartwig Bosse vom Mathematischen Institut der Goethe-Universität setzte sich humorvoll und anschaulich mit einem mathematischen Problem aus dem Grenzbereich von Mathematik und Informatik auseinander, bei dem der Bezug der Mathematik zur Alltagswirklichkeit sehr plastisch wurde.

Diese Veranstaltung fand im Rahmen des Programms „Brückenschlagen – Wissenschaft in die Schulen“ statt, das 2001 vom damaligen Direktor des  Max-Planck-Instituts für Hirnforschung, Wolf Singer, und der Schuldezernentin des Magistrats der Stadt Frankfurt, Jutta Ebeling (Grüne) ins Leben gerufen wurde und in Zusammenarbeit mit dem Verein Jugendbildung, Frankfurt, umgesetzt wird. Künftig soll das Projekt eine Erweiterung erfahren: „Wissenschaft im Kontext“ – hier soll es um den gesellschaftlichen Zusammenhang und auch die Verantwortung der Wissenschaft gehen. In diesem Rahmen lädt die Schule am Ried alle zwei Jahre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, um den Schülern diesen Ausblick über den Tellerrand des Schulunterrichts zu ermöglichen. Die Schülerinnen und Schüler waren davon sehr angetan.