In diesem Jahr hatten wir Schüler*innen wieder die Möglichkeit, unsere Schwester-Schule, die Sakuragaoka High School in Yokohama, zu besuchen. Nach einem langen Auswahlverfahren konnten 15 Schüler*innen mitreisen. Unsere Reise begann am 01.11.2023 am Frankfurter Flughafen. Nach ungefähr elf Stunden Flug sind wir am Flughafen Tokio Haneda angekommen. Dort bemerkten wir schon die ersten Unterschiede zu Frankfurt – es war unglaublich leise und die Beamt*innen dort waren überaus freundlich und halfen uns bei Fragen. Trotz der großen Erschöpfung der Gruppe war ein großes Programm geplant. Mit unserer Suica Card, einem Ticket für den ÖPNV, ging es gleich zu vielen Sehenswürdigkeiten in Tokio wie dem Meiji-Schrein, Takeshita-dori und Shibuya-Crossing.
Beim Meiji-Schrein wurden wir überrascht – unsere Japanischlehrerin war zur selben Zeit wie wir in Tokio und hat sich mit uns im Park getroffen. Am nächsten Tag war wieder großes Programm (Nationalmuseum Tokio, Skytree, Asakusa-Schrein, Akihabara Electric Town) geplant. Besonders erwähnenswert ist der Tokio Skytree, denn dort konnten wir Tokio von oben betrachten. Hier wurde auch klar, wie anders Tokio ist, denn alles, was wir gesehen haben, war Beton – die Stadt ist riesig! Nur kleine grüne Streifen konnten wir an manchen Ecken erblicken, anders als in Frankfurt, wo viele Parks die Stadt durchziehen.
Nach diesem eventvollen Aufenthalt in Tokio ging es gleich weiter nach Yokohama zu den Gastfamilien. Diese waren sehr herzenslieb und freundlich. Sie gaben uns nicht nur einen Ort zum Schlafen, sondern hießen uns in ihrem Leben willkommen. An beiden Wochenenden hatten wir die Möglichkeit, mit unseren Gastfamilien Yokohama zu erkunden und Aktivitäten zu machen. Diese Aktivitäten waren von Familie zu Familie unterschiedlich. Einige sind nach Tokio gefahren, andere haben ein Festival in Yokohama besucht, wieder andere haben einen Ausflug zum Mount Fuji gemacht.
Während der Woche durften wir an der Sakuragaoka High School am Unterricht teilnehmen. Als wir am Montag in den einzelnen Klassen ankamen, war die Freude über unsere Ankunft sehr groß. Wir bekamen Geschenke und wurden mit Fragen überflutet. Kommuniziert haben wir mit den japanischen Schüler*innen auf Englisch. Wenn es mal Probleme gab, verwendeten wir Google Translate. Jede*r deutsche Schüler*in hatte eine*n japanische*n Schüler*in, der*die als Schulpartner*in fungierte. Diese halfen uns, unsere jeweiligen Räume zu finden, erklärten uns Sachen, die wir nicht verstanden, und waren einfach generell sehr hilfreich! In der Schule konnten wir viele Unterschiede bemerken. Dort tragen die Schüler*innen Uniformen und Hausschuhe in der Schule. Auch sind in der Klasse meistens über 30 Schüler*innen und die Tische sind in Reihen angeordnet. Während des Unterrichts ist im Gang eine absolute Stille, Klassen sind ruhig und konzentriert in den Unterricht vertieft und es gibt dort keine Pause zwischen den einzelnen 50-minütigen Unterrichtsblöcken. Nur eine Mittagspause von 12:30-13:30 haben die Schüler*innen, um etwas zu essen und sich eventuell mit ihren Freund*innen in der Cafeteria zu treffen. Wir durften auch an den AGs teilnehmen, die fest zum japanischen Schulalltag gehören. Von Sportarten wie Volleyball und Tischtennis bis hin zu japanischem Bogenschießen und Astronomie gab es ein vielfältiges Angebot, das uns begeistert hat.
Am Dienstag haben wir Kamakura und am Donnerstag die Innenstadt Yokohamas besichtigt sowie den Bürgermeister von Yokohama getroffen. Er hat unsere Gruppe zu einem offiziellen Besuch in sein Büro eingeladen, was eine sehr große Ehre für uns war. Während unserer Ausflüge konnten wir noch einen umfassenderen Eindruck von Japan erhalten. Die schöne Natur in Kamakura, das volle Stadtleben in Yokohama City und die äußerst freundlichen Japaner*innen haben uns alle verzaubert.
Am Freitag kam dann der traurige Abschied. Nach einer Woche gemeinsam mit den Schüler*innen war der Abschied äußerst schwer, doch die Japaner*innen hatten eine letzte Überraschung für uns – eine Farewell-Party. So kam unsere Reise dann auch zu einem Ende!
Gabrielle Heinze, G10c