Am Freitag, den 7. Juli 2023 wurden an der Schule am Ried im Rahmen einer Feier unter freiem Himmel die Abschlusszeugnisse für die Oberstufe ausgegeben. 87 Schülerinnen und Schüler erhielten ihr Abiturzeugnis, einem wurde die Fachhochschulreife bestätigt.
Die Feier wurde durch den „Großen Chor“ eröffnet, dem auch eine beträchtliche Zahl (28!) der Abiturienten angehörte. Schulleiterin Dr. Elke Schmidt begrüßte die Absolventen, ihre Familien, Freunde und Lehrer. In ihrer Rede ermutigte sie die Schüler, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen und zuversichtlich zu sein. So läge es durchaus in ihrer Hand, wie sie mit Missgeschicken oder Rückschlägen umgingen: Sie zitierte Eva Demski mit dem Satz „Das Tempo ist das, was du machst – wenn du beschließt, etwas sei keine Tragödie, dann ist es auch keine.“ – Fehlschläge gehörten dazu und könnten in wertvolle Erfahrungen umgemünzt werden. Hier schloss sich Elternbeirätin Eva Keller an – auch wenn die Eltern weiter Anteil am Leben ihrer Tochter bzw. ihres Sohnes nähmen, würden sie sie doch jetzt ihren eigenen Weg gehen lassen. Dabei könnte ein doppelter Freiheitsgewinn entstehen: sowohl für die Schulabgänger als auch für ihre Eltern.
Oberstufenleiter Christian Hinkel lobte die Abiturienten für ihre großartigen Leistungen, so sei ein Notendurchschnitt von 2,3 erreicht worden, fünf Schülerinnen und Schüler hätten sogar die 1,0 erreicht. In seiner Ansprache an die Festgesellschaft orientierte er sich an Rousseau: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.“ Auf ihrem Weg zur Abschlussprüfung hätten die Schülerinnen und Schüler viel gelernt, Unsicherheiten ausgehalten, Opfer für ihr Ziel gebracht. Diese Erfahrungen hätten sie gestärkt, sie seien bereit für Neues und seien dabei aber auch immer wieder willkommen, um an Festen der Schule teilzunehmen oder sich bei den Alumni einzutragen.
Für die Abiturienten Jill und Lino ging mit diesem Abend eine Ära zu Ende. Nie wieder müssten sie die Schule mit einer Verpflichtung betreten. Sie blickten weit zurück auf ihre Einschulung 2010, später auf ihre Aufnahme in die Schule am Ried 2014 und sahen das Schulleben von Leistungsdruck bestimmt; erschwert sei die Situation noch durch die Corona-Krise gewesen – auf beides hätten die Mitschülerinnen und Mitschüler sehr unterschiedlich reagiert. Jetzt jedoch seien sie stolz, keine Schulkinder mehr zu sein. Vielmehr gelte es nun, selbstbestimmt seine individuellen Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln, sich nicht auf faule Kompromisse einzulassen und sich die Zeit zu nehmen, die sie brauchten.
Nach diesen unterschiedlichen Perspektiven auf den Schulabschluss wurden die MINT-Zertifikate ausgegeben und besondere Lernleistungen in verschiedenen Fächern gewürdigt. Als MINT-EC-Schule vergibt die Schule am Ried jedes Jahr Zertifikate für herausragende Leistungen in Bereich der MINT-Fächer. Dieses Jahr konnten sogar 7 Schüler geehrt werden: Vieren wurde ihr besonderer Erfolg bestätigt, drei erhielten das Prädikat „mit Auszeichnung“. Endlich wurden die Zeugnisse nach Tutorgruppen ausgegeben und der festliche Abend klang mit einem Sektempfang aus.