„Superfabrik Natur“ – so der Titel eines vierstündigen Workshops, der am 8. November von Schülerinnen und Schülern der Chemie-Kurse der Q1 durchgeführt wurde. Es ging um nachwachsende Rohstoffe. Dafür war eine Referentin von „Nawa-Tour“, einem mobilen Bildungsangebot des LLH (Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen), mit einer Vielzahl an Versuchsszenarien im Gepäck angereist. Rund um die Themen Kleidung, Reinigungsmittel, Lebensmittel, Mobilität ging es immer um Konsum, Ressourcenschutz und Nachhaltigkeit. So konnten sich die Schüler in kleinen Gruppen an unterschiedlichen Stationen u.a. mit dem Vergleich von Bio-Cotton, „normaler“ Baumwolle, die in der Regel mit Pestiziden belastet ist, und Viskose, einem Stoff, der letztlich aus Holz gewonnen wird, auseinandersetzen.
An einer anderen Station wurde der Einsatz von Ölen in Wasch- und anderen Reinigungsmitteln untersucht. Hier ging es besonders um Wirksamkeit und Abbaubarkeit der Produkte. An einem nächsten Tisch ging es um Plastik – konventionelles Plastik wurde mit Plastikprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen verglichen. Doch ging es nicht nur um die Materialeigenschaften, sondern auch um die Frage, was verändert werden müsse, damit nachhaltige Produkte auf dem Markt konkurrenzfähig seien. So sei der Bio-Diesel umstritten, weil der Raps-Anbau Flächen benötige, die dann natürlich nicht dem Anbau von Getreide oder Gemüse zur Verfügung stünden… Plastik aus nachwachsenden Rohstoffen sei nicht ebenso haltbar wie der aus konventionellem Material. Solche Beobachtungen waren die Grundlage für die abschließende Diskussion um ökologisch vertretbare Produkte.
Das Fazit: Vor allem der Praxisbezug begeisterte die Schüler. Der ganze Chemiesaal war gefüllt mit alltagsnahen Ausstellungsstücken, die selbständig untersucht werden konnten. Das Bereitstellen einer solche Fülle an Produkte ist im regulären Unterricht nicht möglich. Einhellig waren die Schüler der Meinung, dass die Vielfältigkeit der Themenbereiche, abgestimmt auf das Kerncurriculum der Oberstufe, die Chemie in den eigenen Alltag integrierte. Auch die Referentin der Nawa-Tour war begeistert vom Interesse und der positiven Arbeitshaltung der Q-Phasen Schüler.
Lieblingsversuch der Schüler: Herstellung von nachhaltigem Klebstoff