Im Rahmen des Studientages Geisteswissenschaften der Goethe Universität bekam ich gemeinsam mit vier Mitschülerinnen der E-Phase die Möglichkeit, durch Workshops in den Fächern Geschichte, Judaistik, Germanistik und vielen mehr einen Einblick in den Alltag eines Studierenden am Campus Westend zu bekommen.
Zunächst hieß man uns in kleiner Runde herzlichst willkommen, um uns daraufhin die Agenda des bevorstehenden Tages zu erläutern, uns den Freiraum zu geben, Fragen zu stellen und der Begriff „Geisteswissenschaften“ genauer definiert wurde. Die Professoren machten hierbei von Anfang an deutlich, dass ihnen unser Feedback von größter Wichtigkeit ist, und uns wurde generell das Gefühl vermittelt, dass man sich an der Uni sehr für unsere persönlichen Vorlieben interessiert und wir im Mittelpunkt des Studientages stehen.
Im Anschluss daran konnten wir bereits unseren ersten Workshop besuchen: Im Falle meiner Freundinnen und mir war dies ein Kurs, in welchem man sich mit der Rede Hitlers vom 21. Juli 1944 in Schrift und Ton auseinandersetzte. Ich persönlich, die sich aus erster Linie aufgrund ihrer Faszination für die Psyche eines jeden Menschen bei diesem Studientag angemeldet hat, habe zwar einen näheren Einblick in Studienfächer wie Psychologie, Philosophie und Soziologie vermisst, jedoch konnte mich vor allem dieser Workshop für sich einnehmen, da ich auf diese Weise mehr über die Gedankenwelt Hitlers erfahren konnte und glaube, dass es besonders interessant ist, die Psyche jener zu erforschen, deren Ideale stark von meinen abweichen. Da unsere Fünfergruppe sich nicht einstimmig für einen weiteren Workshop entscheiden konnte, traten Andrea und ich den nächsten alleine an. Nach einigen Komplikationen mit der Orientierung auf dem großen, fremden Gelände erreichten wir schließlich dennoch den Workshop zum Thema „Musik und Theater ausstellen – Die Frankfurter Sammlung Manskopf als virtuelles Museum“. Dieser Kurs zeichnete sich vor allem durch seine Interaktivität aus: Gemeinsam sammelten wir neue Ideen für die Präsentation von Exponaten, um das geplante virtuelle Museum der bislang eher vernachlässigten Ausstellungsstücke besonders auch für unsere Generation interessant zu machen.
Pünktlich zur Mittagspause um 12.00 Uhr fand unsere Gruppe wieder zueinander, um gemeinsam unsere Märkchen einzulösen und in der Mensa zu essen. Wir alle schienen mit dem Essen sehr zufrieden zu sein (Andrea träumt noch immer von ihrem Süßkartoffelstrudel), jedoch gerieten wir recht schnell in Zeitnot, da wir uns zuvor nicht problemlos auf dem Gelände haben zurechtfinden können und wir uns wohl alle eine etwas längere Mittagspause gewünscht hätten.
Der letzte Workshop des Tages widmete sich dem Bullet Journal – einer Art Fusion aus Kalender und Notizbuch, die sich bei Schülern und Studenten zunehmender Beliebtheit erfreut. Auch in diesem Kurs bekamen wir einmal mehr die Möglichkeit, das Konzept auszuprobieren und da ich mir schon länger vorgenommen hatte, ein Bullet Journal anzulegen und dieser Organizer vor allem mit seinem Freiraum für Kreativität besticht, würde ich diesen Kurs im Nachhinein zu meinem liebsten erklären.
Von 14.00-15.00 Uhr schließlich durften sich die Teilnehmer auf dem „Markt der Möglichkeiten“ umschauen – man hatte verschiedene Stände aufgebaut, an welchen man sich entweder für das Studium beraten lassen oder in ein weiteres Fach hineinschnuppern konnte, die vom Konzept her einem Jahrmarkt glichen. Am besten gefiel mir hierbei der Stand zum Studienfach Kulturanthropologie, da ich persönlich nur eine eher vage Vorstellung davon hatte, womit genau man sich im Rahmen dieses Studiums beschäftigt, und dieses Studienfach für mich, nachdem man es mir erläutert hatte, durchaus seinen Reiz hat. Nachdem ich gemeinsam mit meinen Freundinnen den Campus Westend nach Veranstaltungsschluss weiterführend erkundet und ebenfalls einen kurzen, sehnsüchtigen Blick auf das Psychologie/Pädagogik-Gebäude geworfen hatte, machten wir uns wieder auf den Heimweg.
Abschließend kann ich nur sagen, und ebenfalls im Namen meiner Mitschülerinnen sprechen, dass uns der Studientag Geisteswissenschaften sehr für sich begeistern konnte, es uns sehr viel Spaß gemacht hat, in die verschiedenen Fächer hineinzuschnuppern und wir von der Goethe Universität sogar so fasziniert waren, dass wir beschlossen haben, in den Osterferien in den Vorlesungen vorbeizuschauen.
(Veronika Holter, E2)