Die Kommunikation war eine Herausforderung, da es keine Sprache gab, in der sich alle sicher verständigen konnten. Doch es gelang mit viel Phantasie, Händen und Füßen und Sprachführern. Das Seminar war so angelegt, dass alle Aufgaben auf polnisch und deutsch gestellt und in binationalen Teams bearbeitet werden mussten. So entstanden schon am ersten Tag kleine Szenen, die die Schüler gemeinsam improvisierten. Am zweiten Tag gab es spielerische Sprachübungen:
und am Nachmittag eine Führung durch das Anwesen:
Am Abend lasen dann einige Schülerinnen gemeinsam die Abschiedsbriefe, die Freya und Helmuth James Graf von Moltke sich schrieben. Helmuth James war mit seinem Kreisauer Kreis, der Pläne für die Zeit nach dem 2. Weltkrieg entwickelte, entdeckt worden und sah der Todesstrafe entgegen.
Am Mittwoch machte die ganze Gruppe bei gut 30 Grad C und einem strahlend blauen Himmel einen Tagesausflug nach Breslau. Trotz der Hitze versuchten sich die Schüler an einer Rallye quer durch die Innenstadt, bei der sie auch das Geheimnis der Zwerge von Breslau lüfteten. Hier das Gruppenfoto, das am Ende des Tages vor dem Rathaus entstand:
Am letzten Tag schließlich wurde zu positiven und belastenden Ereignissen der deutsch-polnischen Beziehungen gearbeitet. Die Themen waren:
- Polnische Immigranten in Deutschland,
- Polnisch-Deutsche Solidarität 1978 – 1990,
- Migration nach dem 2. Weltkrieg,
- Tannenberg/Grunwald 1410,
- Stereotype,
- Streit um Polen.
Die Plakate wurden in Englisch gestaltet, die dazugehörigen Vorträge in Deutsch und Polnisch. Zum Abschluss gab es noch eine Disko, bei einigen wurde es spät an diesem Abend. Am Freitag schließlich machten wir uns wieder auf die Heimreise – keiner verlor die Fassung, als diese deutlich länger dauerte als geplant. Stichwort: „Schienenersatzverkehr“.
Fazit: Es war eine rundum gelungene Begegnung – in der nicht knapp bemessenen Freizeit mischten sich beide Gruppen, Kommunikation gelang beim Sport, beim Arbeiten, beim gemeinsamen „Chillen“ – auch wenn sich manche einen noch intensiveren Kontakt gewünscht hätten …