Tag der Wissenschaft 2022 mit spannenden Vorträgen für die Q2

Am 27. Juni 2022 fand der Wissenschaftstag nun bereits zum 6. Mal an der Schule am Ried statt. Dazu konnte die Schule am Ried erneut vier hervorragende Wissenschaftler der Goethe Universität willkommen heißen: Prof. Dr. Theo Dingermann, Prof. Dr. Bruno Deiss, Prof. Dr. Eric Helfrich und Herrn Gläsel. Sie boten uns, den Schülerinnen und Schülern der Q-Phase, mit ihren jeweils 90- bzw. 45minütigen Vorträgen und Diskussionen interessante Einblicke in aktuelle Fragestellungen ihrer Forschungsgebiete.

Prof. Dr. Theodor Dingermann (Pharmazeutische Biologie) zeigte mit seinem Vortrag „Der Covid-19-Patient, When is Davy on the road again” gleich zwei Aspekte der Corona-Pandemie auf. Zum einem erklärte er uns, wie die Konzertindustrie ein Corona-Patient geworden ist, zum anderen präsentierte er viele Informationen über das das Corona-Virus.

„Die Konzertindustrie ist ein Corona-Patient“, so Dingermann, „denn wer ein Patient ist, ist undefiniert.“ Wie merkwürdig das auch klingen mag, unbekanntere, aber auch bekannte Künstler und Künsterinnen wie Anastacia Lyn Newkirk oder Lady Gaga konnten während der häuslichen Isolation keine Konzerte geben, sodass die finanzielle Belastung sowie die Arbeitslosigkeit stieg. Ganz klar: die Konzertindustrie hat unter der Pandemie gelitten. Gleichzeitig wechselte Dingermann immer wieder zu naturwissenschaftlicheren Aspekten der Pandemie. Angefangen mit einem Zeitsprung nach 2018 in Wuhan wiederholte und erklärte Dingermann die wichtigsten Etappen der Verbreitung des Virus. Weiter lehrte er uns, dass das Virus – wie häufig gedacht – keine reine Lungenkrankheit ist, sondern den gesamten Körper infiziert. Des Weiteren visualisierte das Virus anhand von Bildern. Schließlich ging er dann noch auf die Impfstoffe ein. Er erklärte, dass es verschiedene Impfstoffe gibt, so zeigte er die Unterschiede zwischen Totimpfstoffen und RNA-Impfstoffen auf. Herr Dingermanns Vortrag war von vielen musikalischen Einlagen wie Musikvideos begleitet und die Schülerinnen und Schüler der Schule am Ried hörten gespannt zu.

An Herrn Prof. Dr. Dingermann anschließend hielten Herr Prof. Dr. Eric Helfrich, Herrn Prof. Dr. Bruno Deiss und Herr Gläsel ihre Vorträge parallel, sodass die Schülerinnen und Schüler ihren Neigungen folgend einen weiteren Vortrag zu einem naturwissenschaftlichen Thema hören konnten.

Herr Prof. Dr. Eric Helfrich (Naturstoffgenomik) hielt einen Vortrag mit dem Titel „Medikamente aus der Natur“. –  Er berichtete den Schülerinnen und Schülern von seiner Erforschung und Entdeckung von neuen Medikamenten aus der Natur. Eindrucksvoll stellte Prof. Dr. Eric Helfrich dar, mit welchen Technologien und Verfahren er mit Hilfe seines eigenen Forschungsteams neue hilfreiche Medikamente aus natürlichen Stoffen entdecken und erforschen kann. Dabei ging er auf die Bereiche Mikrobiologie, Molekularbiologie und Bioinformatik ein, mit denen er und sein Team neue Gene entschlüsseln und identifizieren können. Auch wenn das von ihm vorgestellte Thema die biologischen und chemischen Kenntnisse der meisten Schülerinnen und Schüler weit überschritt, gelang es ihm dennoch einen umfassenden und durchaus begeisternden Eindruck seiner Arbeit und Forschung im Gebiet der Erforschung und Entdeckung neuer Medikamente darzustellen. Darüber hinaus nahm er sich auch nach seinem Vortrag für interessierte Schülerinnen und Schüler die Zeit, ihre Fragen rund um ein naturwissenschaftliches Studium zu beantworten und ihnen wichtige Tipps und Inspirationen zu geben.

Ein Teil der Q2 von etwa 28 Personen folgte Herrn Prof. Dr. Bruno Deiss (Physikalischer Verein) in den Hörsaal Chemie, um seinem Vortrag über Astrophysik und die Ausdehnung des Universums zuzuhören, die letztendlich aufgrund des starken Interesses der Schülerinnen und Schüler anstatt 45 Minuten fast 1,5 Stunden dauerte.
Nach einer kurzen Einleitung ins Thema mit grundsätzlichen Informationen über den Zusammenhang zwischen Sonnen, Sternen und Galaxien stellten wir fest, dass unser Raum viel zu hell war, um die Bilder der Präsentation gut erkennen zu können und daher ein Raumwechsel nötig war – „Astrophysik lebt schließlich von der Dunkelheit“, wie der Professor so schön sagte. Wenige Minuten später versuchte Herr Deiss, uns das Thema des Nobelpreises für Physik 2011 „Die beschleunigte Expansion des Universums durch Supernovae-Beobachtungen“ mithilfe der sogenannten „dunklen Materie“ – nicht zu verwechseln mit der „dunklen Energie“, die tatsächlich aber auch eine wichtige Rolle spielt, der „Galaxienflucht“ von Edwin Hubble, der „kosmologische Rotverschiebung“ und der Einstein’schen Relativitätstheorie sowie auch mit einfacheren Methoden wie dem Vergleich des Universums mit einem quellenden Hefeteig näherzubringen. „Keine Ahnung, was da los war“ – beim Stichwort Urknall muss laut des Professors die Physik bisher leider aussetzen, aber wir sollen anrufen, wenn wir mal etwas Neues dazu oder zu den unbekannten 95% des kosmischen Energieinhaltes herausfinden sollten ☺. Zum Schluss öffnete Prof. Dr. Bruno Deiss uns noch die Möglichkeit, seine eigene Theorie zum Urknall und dessen Hintergründe zu erläutern. Begeistert stimmten wir zu und konnten uns die nächsten 15 Minuten einer Theorie zu „Energie aus dem Nichts“, auch Vakuumenergie genannt, als Auslöser des Urknalls befassen. Mit einem großen Applaus verabschiedeten wir Schüler uns schließlich von dem Professor und dankten ihm für die informative und interessante Vorlesung.

(Mailin Scholz, Maxine Konz, Lino Deinhart, Q2)